Ich führe für die Sicherheit meiner Patienten seit 20 Jahren das Patient Blood Management (PBM) durch, ein dreistufiges Verfahren, um das Arzneimittel Blut nur dann einzusetzen, wenn keine anderen therapeutischen Maßnahmen möglich sind.
Es ist heute sehr gut belegt, dass mit der Verabreichung von Fremdblut das postoperative Risiko für Infektionen, allgemeine Komplikationen und die Sterblichkeit signifikant ansteigt.
Die drei Säulen des PBM
- Optimierung des Erythrozytenvolumens:
Ein einfacher Bluttest deckt eine Anämie auf, die gezielt behandelt wird, erst danach erfolgt die geplante Operation. - Die systematische Minimierung des intraoperativen und diagnostischen Blutverlustes:
Neben schonender Operationstechnik (minimal invasiver Zugang, exakte Blutstillung) wird durch die Gabe von Tranexamsäure der Transfusionsbedarf um weitere 30% reduziert. - Erhöhung und Ausschöpfung der individuellen Anämietoleranz:
Je jünger und je weniger Vorschäden an Organen wie z.B. Niere, Herz und Gehirn, desto besser ist die Toleranz von PatientenInnen für den postoperativen Blutverlust. Daher wird für jede/n PatientenIn vor dem Eingriff der eine individuelle Hämoglobinwert festgelegt, unter dem eine Transfusion mehr Nutzen als Nachteile bringt.
Transfusionsrate (Stand 2018 bis 2021):
Künstlicher Kniegelenksersatz (Knie-TEP) 0%
Künstlicher Hüftgelenksersatz (Hüft-TEP) 0%